Umnutzung landwirtschaftliches Gebäude
Mai 2009 – Juli 2011
Wohnen und Arbeiten unter einem Dach / Umbau auf Effizienzhausniveau
(V. Sawall, alle LP)
AUSGANGSSITUATION // Bei dem Gebäude in der Gemeinde Böhmenkirch auf der Schwäbischen Alb (ca. 700m über NN) handelt es sich um ein ehemals landwirtschaftlich genutztes Gebäude mit Wohn-, Stall- und Scheunenteil. Es wurde in seiner ursprünglichen Form um ca. 1884 auf den Grundmauern eines abgebrannten Vorgängergebäudes errichtet. Nach mehreren Erweiterungen erhielt es mit einem Anbau nach Osten 1959 seine bis heute bestehende Kubatur und Gestalt. Vor der Umnutzung stand das Anwesen seit einigen Jahren leer.
KONZEPT // Die Kubatur des Gebäudes bleibt unverändert. Im ehemaligen Wohnteil werden nun Büroräume und ein Atelier untergebracht. Der ehemalige Speicher wird zu einer Wohnung auf zwei Etagen umgebaut.
Der Gesamtraum des Speichers ist in Querrichtung durch das Tragwerk des Daches in drei annähernd gleiche Bereiche gegliedert. Um die Höhe des Raumes zu nutzen wird in den seitlichen Bereichen eine zusätzliche Decke eingezogen. Die innere Erschließung hierfür wird im mittleren Bereich mit einer Treppe und einem Steg so angelegt, dass die Gesamtstruktur des Gebäudes hier erlebbar bleibt. Die seitlichen Einbauten treten so weit zurück, dass das Tragwerk sichtbar bleibt.
ENERGIE // Zur Belichtung der Räume werden im Rahmen der Fachwerkstruktur wenige großzügige Öffnungen nach SO und SW hinzugefügt. Diese Öffnungen sind gleichzeitig für die solaren Gewinne entscheidend. Nach NO und NW gibt es nur sparsame Öffnungen, hauptsächlich zur Belüftung.
Durch die Dämmung sämtlicher Außenbauteile sowie der Decke zum Erdgeschoss und die Installation eines solar unterstützten Heizungssystems mit Öl-Brennwertkessel einschließlich einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, wird durch die Sanierung insgesamt das energetische Niveau der EnEV 2007 um 30% unterschritten.
Außen wurde auf filigrane Details Wert gelegt – trotz 20cm starker Wärmedämmung.
Innen wirkt die nach wie vor sichtbare vorhandene Tragstruktur und der Kontrast von „alt und neu“.